Lebendig ist der Reigen, ist das Schweigen,
bin auch ich, sind wir, seid Ihr, bist Du!
Versunken nur lass uns zur Wahrheit steigen,
spricht doch auch die Stille immerzu.
In ihr wird unser Klagen, unser Rufen
aufgereiht, wie Schläge einer Uhr.
Die Wiederkehr enthüllt sich uns in Stufen –
Unten wie auch oben winkt Manṣūr.
Von fern sind wir mit seinem Lied verwoben,
Sein Gedächtnis wendet sich uns zu.
Nur kurz im Innehalten aufgehoben,
flieht die Botschaft fort, von Nu zu Nu.
Erinnern heißt, sich weit genug verzweigen,
Im Verwandten tasten nach der Spur.
Das heimlich oft Umkreiste ist Dein Eigen,
geteilt krönt es die Freundschaft wie ein Schwur.
Du siehst: Im Namen wird sich alles zeigen,
war Geburt uns, ist Gewand, wird Rūḥ.
Erheben wir uns stets nur im Verneigen,
Hörst Du Alles schon im Einen: „Hū!“
(Erstfassung 2017)
One reply on “سماع”
Sehr schön, und passend auch die Klaviermelodie! Besonders gefällt mir die Mehrdeutigkeit mit Rūḥ.